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Workshops
Seminare

deufert&plischke geben Seminare und Workshops für Menschen mit oder ohne Kunstbezug, für Communities sowie auch für ganz andere Bereiche wie Stadtverwaltungen, oder Firmen. Im Rahmen ihrer Projekte haben sie auch in Asylbewerberheimen, Schulen und Altenheimen gearbeitet. Von 2007 bis 2009 waren sie in der universitären Lehre tätig, zunächst als Mitarbeiter:innen bei der Entwicklung des Studiengangs «Performance Studies» an der Universität Hamburg und ab 2010 als Professor:innen bei der Entwicklung, Konsolidierung und Akkreditierung des BA-Studiengangs «Tanz, Kontext, Choreografie» am HZT / UdK Berlin. deufert&plischke waren Gastprofessor:innen an vielen Universitäten (Folkwang Universität der Künste, Institut für zeitgenössischen Tanz, Szenische Forschung Universität Bochum) und Gastprofessor:innen an der Justus Liebig-Universität Gießen, P.A.R.T.S. in Brüssel und anderen. deufert&plischke vermitteln ihren eigenen künstlerischen Arbeitsprozess, der auf Zusammenarbeit und Gemeinschaftlichkeit basiert.

Im Mittelpunkt ihrer choreografischen Arbeit steht die Frage, wie ohne Nachahmung und ohne die führende Rolle einer Choreograf:in/Regisseur:in, sondern durch den permanenten Bezug aufeinander komplexe und anspruchsvolle Strukturen entstehen. Ihr choreografisches Selbstverständnis ist es, dass Choreografie eine temporäre Gesellschaft hervorbringen kann und nicht nur eine solche widerspiegelt. Ausgehend von diesem Verständnis erforschen sie Themen wie Körperlichkeit, Kleidung und Erinnerung.


 

Drei Beispiele für Formate sind: Las HilanderasDurcheinander und Spinnen
 

Las Hilanderas
ifa Galerie Berlin 2019

«Las Hilanderas» entstand aus der Installation «Emergence Room» (mumok Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien (2010), Württembergischer Kunstverein Stuttgart (2012/13), Z33 Hasselt (2011)) und wurde erstmals als partizipative Kunstinstallation und Workshop-Raum in der ifa Galerie Berlin (2019) installiert. Die Idee besteht darin, ein Kunstwerk von deufert&plischke in einem Museum oder einer Galerie auszustellen und dann die geschaffene Umgebung für Workshops zu nutzen. Im Mittelpunkt von Las Hilanderas steht der Mythos der Arachne, wie er in Ovids Metamorphosen erscheint. Der Mythos wird als Geburtsmythos der politischen und feministischen Kunst dargestellt und schlägt eine Brücke zu Aktivitäten wie Spinnen, Sticken, Stricken, Fabulation ... Alle dabei entstehenden Arbeiten werden in die Installation integriert, um einen großen Teppich/eine Leinwand von Arachne zu schaffen. Sämtliches Material wird in «Erinnerungszeitkapseln» aufbewahrt, die von deufert&plischke nach der Ausstellung/dem Workshop erstellt werden.

 
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memory time capsule (2013)

Druch-Ein-Ander

«Durch-Ein-Ander» basiert auf mehreren Arbeitsmethoden, die deufert&plischke in über 20 Jahren Zusammenarbeit entwickelt haben. Ihr Ziel ist es, Methoden der kollaborativen Kunstpraxis in völlig unterschiedlichen Arbeitsfeldern anzuwenden, um neue Denk- und Möglichkeitsräume für die vielfältige Stadtgesellschaft zu schaffen.

Der Fokus liegt darauf, die Unterschiede, die die Teilnehmer:innen (Erfahrungen, Herangehensweisen, Arbeitsumgebungen) mitbringen, bei der Suche nach einem Konsens nicht zu nivellieren, sondern diese Unterschiede als Chance zu begreifen, um «Durch-Ein-Ander» völlig neue Denk- und Arbeitsweisen zu entwickeln.

 

Vertreter:innen der freien Kunstszene und Mitarbeiter:innen der Stadtverwaltung Wuppertal trafen sich in sechs Workshops, die sowohl in den Räumen des Kulturbüros als auch in der spinnereischwelm stattfanden. In den fünfstündigen Sitzungen wurde die Praxis des «Durch-Ein-Ander» gemeinsam intensiv erprobt. Aus dem zirkulären Schreiben und dem Austausch von Ideen, Gedanken, Wünschen und Träumen entstanden sieben gemeinsam geschriebene Bücher, die alle ein Projekt für die Stadt Wuppertal als Raum für künstlerische Entwicklung enthalten.

 

Durch-Ein-Ander
Kulturbüro der Stadt Wuppertal
2023

Im April 2023 wurde auf Initiative des Kulturbüros Wuppertal zusammen mit deufert&plischke das erste Durch-Ein-Ander als Pilotprojekt zur Einführung der neuen PerformanceLAB-Reihe gestartet, die künstlerische Praktiken in kollaborativen Prozessen erprobt. Vom 22.-23. November 2024 findet ein Symposium und Austauschtreffen statt, um das Potenzial dieses neuen Formats weiter zu erforschen.

 

Im Deutschen hat «spinnen» viele Bedeutungen. Unter anderem bezieht es sich auf die Kunst, einen Faden herzustellen und zu ziehen, einem Gedanken nachzugehen, zu grübeln, etwas so sehr zu übertreiben, dass es unglaublich und seltsam erscheint. deufert&plischke haben das Spinnen zum Thema gemacht und gemeinsam mit Kindern u.a. der Freien Schule Potsdam in Workshops eine Spielform geschaffen, die sich zwischen Sprache und Tanz bewegt. Die jungen Darsteller:innen nutzen ihre Körper und Sinne, um Geschichten, Erinnerungen, Gedanken und Bedeutungen über Kleidung zu erzählen, während sie durch den Raum wandern. Im Durcheinander von Zeit, Raum und Menschen entsteht ein Tanz, der nicht nebeneinander, sondern miteinander stattfindet. Lesen Sie hier einen Artikel über dieses Workshop-Performance-Format.

 

Spinnen
Freie Schule Potsdam
2019

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